Auf ein weiteres, erfolgreiches Jahr aktiver Flüchtlingshilfe blickte jetzt der Verein „Steinheim International e.V.“ in seiner Mitgliederversammlung zurück. Gegründet hat sich der Verein Ende 2015, als sich auf dem Höhepunkt der Zuweisung von Flüchtlingen auch in Steinheim viele engagierte Helfer zusammengefunden haben und schnell das Bedürfnis nach Koordinierung der Arbeit deutlich wurde. „Die Arbeit in der Flüchtlingshilfe hat sich im vergangenen Jahr in Steinheim allerdings stark verändert“, betonte der alte und neue Vereinsvorsitzende Rolf Hellmann in seinem Jahresbericht.
Ging es bis weit in das Jahr 2016 zunächst um elementare Bedürfnisse der Neuankömmlinge oder darum, diese mit eher banalen Dingen, wie der Mülltrennung oder dem Umgang mit Heizungen, vertraut zu machen, stehen mittlerweile der Spracherwerb und die Integration in den Arbeitsmarkt deutlich im Vordergrund.
Arbeit des Vereins
Dazu betreibt oder fördert der Verein eine Vielzahl von Projekten, mit denen Flüchtlinge auf ihr Leben in Deutschland vorbereitet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Spracherwerb als Schlüssel zur Integration. Als Kernaufgaben betrachten die Mitglieder des Vereins zudem die persönliche Förderung von Flüchtlingen nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“, etwa durch Patenschaften für Einzelpersonen, Familien oder Gruppen, Vermittlung von Alltagskompetenzen und Begleitung zu Behörden und Ärzten. Als besonderen Erfolg nannte der Vorsitzende Hellmann, dass es gelungen sei, viele Flüchtlinge in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln. Nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Arbeit des Vereins ist das jeden Mittwoch im evangelischen Gemeindezentrum stattfindende „Cafe International“ (17.00 Uhr bis 18.30 Uhr). Als eines der ersten Angebote der Hilfe für Flüchtlinge hat es sich als beliebter Treffpunkt zwischen Flüchtlingen und Helfern längst etabliert. Als weiteres wichtiges Angebot bezeichnete Rolf Hellmann das Zentrum aller Kulturen (ZAK) im Herzen der Stadt, in dem neben ständigen Freizeitangeboten vor allem Kulturveranstaltungen, wie Lesungen oder Vorträge, und Sprachkurse durchgeführt werden.
Zentrum aller Kulturen
Das ZAK steht ausdrücklich allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt offen. „Alles in allem stehen wir in Steinheim“, fasste Hellmann schließlich das vergangene Jahr zusammen, „auch wenn sicherlich noch viel zu tun ist, im Vergleich mit anderen Gemeinden insgesamt gut dar.“
Zusammenarbeit und Zukunft
Das sei nicht zuletzt den vielen Helferinnen und Helfern, die Patenschaften oder Sprachkurse übernommen haben, zu verdanken, sondern auch der beispielhaften Zusammenarbeit mit vielen Partnern. Zu nennen seien neben dem Rat der Stadt und der Stadtverwaltung, namentlich Bürgermeister Torke und Ordnungsamtsleiter Engelmann, die Evangelischen Kirchengemeinde in Steinheim für die Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten und die Steinheimer Wirtschaft, die u.a. bereits vielen Flüchtlingen Arbeitsmöglichkeiten eröffnet hat. Nach den turnusmäßigen Neuwahlen – dem Vorstand gehören auch weiterhin Stephanie Flake als stellvertretende Vorsitzende sowie Thomas Rebbe als Kassierer an – richteten die anwesenden Vereinsmitglieder noch den Blick in die nähere Zukunft. So sollen nicht nur die Bemühungen zum Spracherwerb und zur Arbeitsaufnahme fortgesetzt und ausgebaut werden.
Vielmehr sollen über konkrete Vorhaben, wie etwa das im vergangenen Jahr durchgeführte Gartenbauprojekt am Helene-Schweitzer-Haus, alteingesessene und „neue“ Bürger unserer Stadt in persönlichen Kontakt gebracht werden. Dazu sind neue Mitarbeiter und/ oder neue Ideen immer willkommen.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen unter www.steinheim-international.de, Tel. 0151-27080947 bzw. im „Cafe International“ (jeden Mittwoch, 17.00 – 18.30 Uhr, ev. Gemeindezentrum, Pyrmonter Straße).