Vom Frankenberg ins Frankenland

Melanie Plagge und Fluglehrer Martin Finke bereiten sich auf den Start vor. Marc Steven hilft dabei (v.l.n.r.).

In diesem Jahr verbrachten die Segelflieger vom Luftsportverein Egge ihren Fliegerurlaub im Frankenwald auf dem Kronacher Flugplatz Kreuzberg. 26 Teilnehmende reisten an, um entspannte Tage in netter Atmosphäre zu verbringen.

Der Flugplatz in Kronach ist sehr beliebt. Daher musste bereits im Sommer 2020 das Fliegerlager auf diesem sehr schön gelegenen Flugplatz gebucht werden, um den Wunschtermin im August zu bekommen. Der Vorstand des LSV Egge e.V. (www.lsv-egge.de) vom Frankenberg in Vinsebeck hatte sich um ein besonderes Highlight bemüht. Vom Förderverein des Aeroclubs NRW können Vereine seit einem Jahr ein Hochleistungssegelflugzeug, „ARCUS T“ genannt, für Fortbildungsmaßnahmen ausleihen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Doppelsitzer. Es können also 2 Personen mitfliegen. Das gibt den Erfahrenen die Möglichkeit, die weniger Erfahrenen unmittelbar und intensiv im Segelflug zu trainieren.

Der LSV Egge in Kronach vor dem Förderflugzeug ARCUS T, der „D-KNRW“.

Der Verein bekam schon Ende 2020 den Zuschlag, das Flugzeug die 2 Wochen in Kronach zu nutzen. Nach der Zusage durch den Förderverein NRW war die Vorfreude der Pilotinnen und Piloten auf das „Fliegerlager“ mindestens doppelt so groß.

Im Anhänger sicher verstaut, wurden zwei weitere Doppelsitzer und drei einsitzige Flugzeuge des LSV Egge zum Flugplatz in Kronach gezogen. Der „ARCUS T“ stand bereits dort, da er in den Wochen zuvor von einem anderen Verein genutzt wurde.

In der ersten Woche des Urlaubs war das Wetter leider häufig regnerisch. Immer wieder zogen Schauer über den Flugplatz in Kronach. Trotzdem konnten die Starts zur Einweisung auf dem „Arcus T“ durch die Fluglehrer des LSV Egge, Wilfried Dinger und Martin Finke, durchgeführt werden. 13 Mitglieder des Vereins nahmen an der Fortbildung teil.

Dieses Hochleistungssegelflugzeug hat die neuesten Instrumente an Bord, die es im Segelflug aktuell gibt. Diese konnten teilweise schon am Boden getestet werden. Das „T“ in „Arcus T“ steht für „Turbo“. So wird der Hilfsmotor des Flugzeugs genannt. Für die meisten der Vinsebecker Pilotinnen und Piloten war das etwas Neues. Wozu dient das? „Sollte die Thermik, der eigentliche Motor im Segelflug, nachlassen, so startet man den Motor und kann mit Hilfe dieser Antriebskraft den Heimatflugplatz am Abend noch erreichen“, so Wilfried Dinger, Fluglehrer und erster Vorsitzender des Vereins.

Diejenigen, die das Flugzeug nutzten, waren schier sprachlos und sehr begeistert von den hervorragenden Flugeigenschaften dieses Flugzeugs.

Aber auch die vereinseigenen Flugzeuge wurden intensiv genutzt. In der zweiten Woche des Urlaubs besserte sich das Wetter. Nun konnten auch längere und weiter reichende Flüge, zum Beispiel in Richtung Rotenburg o. d. Tauber oder in die Oberpfalz, durchgeführt werden. Die größte Strecke gelangen dabei Denis Husemann mit Copilot Hanno Capelle. Immerhin standen am Ende des Tages 461 km auf dem Zähler. Geflogen sind beide mit einem der Doppelsitzer des Vereins, der „DG 1000“.

Auch die anderen mitgereisten Pilotinnen und Piloten, seien sie in Ausbildung oder schon mit Luftfahrerschein, kamen auf ihre Kosten. Längere Flüge in die nähere oder weitere Umgebung des Flugplatzes erfolgten. Die Startart „Flugzeugschlepp“, bei der das Segelflugzeig von einem Motorflugzeug in die Luft gezogen wird, konnte erlernt, bzw. die Fertigkeiten darin aufgefrischt werden.

Nach dem Ende des Flugbetriebes und dem Abendbrot, saß man noch ein wenig zusammen, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Gut gesättigt und nach diesen gemütlichen Runden kamen alle gut in den Schlaf.

Trotz der gemischten Wetterlage fanden am Ende der 2 Wochen alle Teilnehmenden, dass der Aufenthalt in Kronach „eine runde Sache“ war. Es wurden 245 Flüge durchgeführt und man war insgesamt 145 Std. lang in der Luft. Mit ziemlicher Sicherheit wird der LSV Egge spätestens in zwei Jahren wieder vom „Frankenberg ins Frankenland“ reisen.