In den nächsten Jahren werden wir einen deutlichen Wandel in der Mobilität erleben. Um Umwelt und Klima zu schützen, müssen wir auf der einen Seite den öffentlichen Personenverkehr stärken und gleichzeitig die individuelle Mobilität erhalten – gerade im ländlichen Raum. Fachleute erwarten, dass dies schon bald elektrisch und mit modular zusammengestellten Leichtfahrzeugen stattfindet könnte. Der Verein Neue Mobilität Paderborn (NeMo), in dem sich die Universität Paderborn, Kommunen, die Kreise Paderborn und Höxter und Unternehmen organisieren, versucht praktikable Lösungsansätze zu entwickeln.
Die Kandidierenden der SPD zur Landtagswahl aus den beteiligten Kreisen haben sich mit dem Leiter des Projekts Prof. Dr. Thomas Tröster getroffen und sich intensiv über die Mobilität der Zukunft ausgetauscht. „Das Vorhaben entwickelt Möglichkeiten für einen umweltfreundlichen Individualverkehr. Es gilt jetzt diese Chance zu nutzen, zu investieren und konzeptionell den Verkehr bedarfsgerecht und umweltschonend anzubieten“, fasst Nora Wieners (SPD Landtagskandidatin Kreis Höxter) das Gespräch zusammen.
In sechs Teilprojekten sollen die Fahrzeuge, Umsetzbarkeit und Abläufe erprobt werden. Dabei orientiert man sich an den Bedarfen der Nutzer, indem On-Demand Systeme, sprich das Bestellen eines Fahrzeuges, und Fahrtzeiten schnell und unkompliziert möglich sind. „Dadurch gibt es bestenfalls keine Leerfahrten mehr. Im Umkehrschluss könnten die Kosten für den ÖPNV dauerhaft sinken. Für die Starthilfe des Projektes ist ein mutiges Land als Unterstützer und Fördergeber für die weitere Konzeptarbeit und den ersten Prototypen notwendig“, so Roger Voigtländer (SPD Landtagskandidat Stadt Paderborn).
Sogenannte Hubs an den Stadträndern dienen als Park- und Ladestation für anreisende PKW und sind zugleich der Übergang in kleine Elektro-Kabinenfahrzeuge zu den Fahrtzielen. Michael Sprink (SPD Landtagskandidat Kreis Paderborn) sieht große Chancen in dem Modell und erläutert „Die Errichtung von dezentralen Mobilitätsknotenpunkten entlastet in mehrerer Hinsicht die Städte, beispielweise durch weniger Geräusche, mehr Platz und geringeren CO2 Ausstoß.“ NeMo soll für weniger Privatverkehr bei weiterhin hoher individueller Mobilität sorgen.
Zur Zielsetzung der Initiative NeMo gehören insbesondere Forschungsanstrengungen und zugleich eine enge Anbindung an die Praxis. Bis zur flächendeckenden Umsetzung müssen unter anderem noch offene Fragen geklärt werden: Wie lange können beispielsweise die Kabinen bis zur nächsten Ladung unterwegs sein? Wie viele Passagiere fahren im Durchschnitt mit? Oder wie integriert sich dieses System in den vorhandenen ÖPNV?
Die drei Landtagskandierenden werden das Projekt engagiert begleiten und für Unterstützung werben, denn gerade für unsere ländliche Region liegt in diesem Projekt eine große Chance zur Lösung der Klima- und Mobilitätsprobleme.